Mais

Der Mais, der ebenfalls zur Familie der Süßgräser gehört, ist ursprünglich das mexikanisch-tropische Getreide. Aufgrund seiner Größe ist er ein Gigant gegenüber Hafer, Roggen, Weizen, Gerste und allen anderen Getreidesorten. In Teilen Mexikos erreicht die Maispflanze Höhen von bis zu 5 m. Der Mais besitzt ein kräftigen Halm und entwickelt ein breites Blattelement. Stabilisiert wird der Halm wahrend des ganzen Wachstums durch das Halmmark.

Ist die Pflanze ausgewachsen, offenbart sie in der Mitte des Halmes und der Blätter den Fruchtblütenstand. Dieser entwickelt sich als Ähre zu einem Maiskolben. Die einzelnen Fruchtblüten sind anfangs nicht sichtbar. Große grüne Hüllblätter – man nennt sie „Lieschen“ — umwickeln den kompakten Fruchtstand. Sie lassen an der Spitze der Hülle eine Öffnung frei, durch die im Laufe des Wachstums eine große Anzahl von Fäden wachsen, die Quaste genannt werden. Die Maisfrucht besitzt von allen Getreidearten die größten Körner.

Die USA sind auch im Jahre 2014 der größte Maisproduzent weltweit mit mehr 360 Mio. Tonnen. Deutschland liegt weit dahinter auf Platz 23 mit gerade einmal 5 Mio t. Nur etwa 15 % der globalen Maisernte werden als Lebensmittel verwendet. Hauptsächlich wird er als ergiebiges Viehfutter für Nutztiere verfüttert. Allerdings wird Mais – neben Weizen, Zuckerrüben, Raps und Zuckerrohr – auch vermehrt für die Produktion von sog. Biotreibstoff, hierzulande besser bekannt als E10, genutzt. In den USA wird mittlerweile schon mehr als ein drittel der Maiernte zu Bioethanol verarbeitet.

Der Mais gehört somit heute zu den bedeutensten kulturpflanzen der Menschen. Als Nahrungspflanze bietet der Mais viele Variationen:

  • in Italien nutzt man Mais für die „Polenta”
  • in Nordamerika entsteht „hominy“, d. h. Breie aus grob geschroteten Maiskörnern
  • Maismehl ist in Deutschland als Maizena bekannt, ebenso wie die Maisstärke, welche als Mondamin verkauft wird
  • morgens essen viele von uns Cornflakes; diese knusprigen, blattdünnen, gerösteten Maisflocken
  • der Maiszucker ist als Dextropur bekannt
  • aus den „Lieschen“ hat man früher Zigarettenpapier hergestellt (gibt es heute noch in Frankreich)
  • in holzarmen Gegenden Amerikas, insbesondere in den Steppen und bergigen Regionen, hat man früher Maiskolben zum Heizen verwendet

Neben der Verwendung des Mais als Nahrung für Mensch und Tier findet man Mais auch in Einweggeschirr, T-Shirts oder Verpackungsmaterial wieder. Die Geschichte des Mais in Europa begann mit Kolumbus, der den Mais in Amerika fand und die ersten Körner nach Spanien brachte. Von dort aus verbreitete sich das Korn rasent schnell über Italien bis in die Türkei. Daher auch der frühere Name Welschkorn oder später Türkenkorn. Die Bezeichnung Kukuruz ist der slawische Name. In Amerika entstand die Bezeichnung „Mais“, welche auch bei uns zur Anwendung kommt.

Mais besitzt wertvolle Inhaltsstoffe wie Eisen, Kalium, Kalzium, Natrium, Phosphor und Zink. Dazu kommen verschiedene B-Vitamine, Provitamin A sowie Vimatin C. Der hohe Anteil an Wasser, immerhin rund 72 Prozent, und Ballaststoffen beflügeln die Verdauung.

Ein Tipp: Wer abends vorm Fernseher Lust auf einen Snack hat sollte zu Popcorn greifen. Allerdings nicht den überzuckerten aus der Tüte. Popcorn lässt sich einfach selbst im Topf zubereiten. Dazu spezielle Popcorn-Maiskörner in einen auf 200 Grad vorgeheizten Topf geben, bis der Boden bedeckt ist. Nun 2 Esslöffel Sonnenblumenöl zugeben und nach 30 Sekunden mit dem Rühren anfangen. Doch Vorsicht: Die platzenden Körner fliegen euch um die Ohren, also Deckel drauf oder einen genialen Helfer, wie den Popcorn-Loop nutzen!

Nährwert Brennwert Kalorien Kohlenhydrate Eiweiß Fett
pro 100g 1385 kJ 331 kcal 65,7 g 8,5 g 3,8 g

Reis

„Möge dein Reis nie anbrennen!“, so lautet ein chinesisches Sprichwort. Die enorme Bedeutung von Reis in China geht aus dem Sprichwort hervor. Im Reich der Mitte wächst ca. ein Drittel des auf der ganzen Welt angebauten Reises. Mit über 205 Mio. t produziertem Reis in 2014 liegt Spitzenreiter China weit vor Indien und Indonesien. Wichtige Reislieferanten für die Welt sind Birma, Thailand und mittlerweile Nordamerika.

Bei letzterem werden im Gegensatz zu den anderen Ländern riesige Maschinen zum Reisanbau und zur Ernte eingesetzt. Sogar in Europa wird Reisanbau in Ländern wie Italien, Südfrankreich, Spanien  und Ungarn betrieben. Reis ist für mehr als die Hälfe der Weltbevölkerung Grundnahrungsmittel Nummer ein. In Teilen Asiens stellt Reis sogar mehr als 80 % der gesamten Nahrung dar. Nur von Zuckerrohr und Mais werden noch größere Mengen produziert. Allerdings nicht zwangsläufig für die Nahrungsversorgung der Bevölkerung.

Die ersten Vorschriften über Reisanbau in China wurden um das Jahr 228 v. Chr. erlassen. Die berühmten Reis-Terrassen auf den Philippinen sind vermutlich schon mehr als 2.000 Jahre alt. Der Siegeszug des Reises begann in China und verlief über Japan und Indien. Später gelang er in den arabischen Raum. Von dort aus brachten die Araber ab dem 5. Jahrhundert den Reis nach Spanien und Italien. Der Reisanbau in Mittel- und Südamerika geht zurück auf die Ländereroberung der Spanier und Portugiesen und der damit verbundenen Schifffahrt.

Reis gehört zu den Rispengetreidearten. Die Kulturreispflanze kann bis zu 1,6 m groß werden und bis zu 3.00 Früchte tragen. Weltweit gibt es mehr als 8.000 verschiedene Reissorten. Das Reiskorn wird aus hauptsächlich aus der Reispflanze Oryza sativa gewonnen. Durch die Weiterverarbeitung des Korns, bei der das umschließende Silberhäutchen sowie der Keimling entfernt werden, verbessert sich die Haltbarkeit. Dadurch verliert der Reis aber den größten Teil der enthaltenen Mineralstoffe und Vitamine.

Der geerntete Reis ist Grundlage zahlreicher Produkte, z.B. der Reiswein, auch Sake genannt, oder der Arak, das ist ein Reisschnaps. Reisstärke wird zu essbarem Reispapier verarbeitet. Die Stängel und Blätter werden zu Reis-Matten und Hüten geflochten. Reiskleie und Reismehl werden in großen Fabriken zu Tierfutter verarbeitet. Die Spelzen der Pflanze werden als Dünger für die Erde benutzt.

Reis enthält im zahlreiche Vitamine und Kohlenhydrate satt, die für die Ernährung wichtig sind. Insbesondere das ungeschälte Reiskorn, auch brauner Reis, Naturreis oder Cargoreis genannt, ist reich an Vitaminen, Spurenelementen und Eiweiß. Komplexe Kohlenhydrate sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Das aus essentiellen Aminosäuren bestehende Eiweiß im Reis ist für den Menschen besonders wertvoll. Reisprotein zählt zu den leider wenig bekannten Superfoods und eignet sich hervorragend für den Muskelaufbau aufgrund eines fast perfekten Aminosäureprofils.

Nährwert Brennwert Kalorien Kohlenhydrate Eiweiß Fett
pro 100g 1460 kJ 352 kcal 74,1 g 7,8 g 2,2 g